Mönchengladbach. Auf dem Youtube-Kanal der städtischen c/o-Künstler*innenförderung sind ab sofort vier neue Filmportraits Mönchengladbacher Künstler*innen abrufbar. Die filmischen Beiträge geben Einblick in das Schaffen von Yolanda Encabo, Thomas Hoffmann, Johannes Post und Ulrike Schröter. Insgesamt umfasst der Kanal bereits über 40 Portraitfilme, die die kreative Vielfalt der lokalen Kunstszene Mönchengladbachs eindrucksvoll dokumentieren.
Welche Themen bewegen die Künstler*innen? Wie fanden sie ihren Weg zur Kunst? Und welche Inspirationen prägen ihre Arbeit? Diesen Fragen ist Laura Heyer zusammen mit dem Filmemacher Peter Reibel (reibelmedia) im Auftrag des Kulturbüros Mönchengladbach auf den Grund gegangen.
Yolanda Encabo: Ein künstlerischer Neuanfang
Nach dem Abschluss ihres Kunststudiums rückte für Yolanda Encabo die Malerei zeitweise in den Hintergrund. Doch sie entschied sie sich für einen künstlerischen Neuanfang: „Ich wusste nicht, in welche Richtung sich meine Malerei entwickeln würde – es war eine Überraschung“, so die gebürtige Spanierin. Sie fühlt sich sowohl mit ihrer Heimatstadt Bilbao als auch mit Mönchengladbach verbunden und lässt Eindrücke und Stimmungen beider Orte in ihre Bilder einfließen. Im Filmportrait gewährt sie Einblicke in ihre Arbeitsweise und zeigt, wie sie mit feinem Gespür für Details Szenen des öffentlichen Lebens malerisch einfängt.
Thomas Hoffmann: Die Kunst des Durchscheinenden
Von Objekten, über Reliefs bis hin zu raumgreifenden Installationen – Thomas Hoffmann erschafft Werke aus transparenten Materialien oder geschichteten Konstruktionen. Indem er Werkstoffe wie Folien und Glas einsetzt, ermöglicht er sowohl den Blick auf die Oberfläche als auch ins Innere eines Körpers. Im Filmportrait spricht er über die Inspiration durch Kindheitserinnerungen und die prägende Zeit an der Designhochschule: „Die Zeichnung ist für mich immer der erste Schritt und bis heute mein wichtigstes Werkzeug“, sagt der Künstler über seinen kreativen Prozess.
Johannes Post: Kunst zwischen Wut und Experiment
Den Umbruch von analoger zur digitaler Fotografie empfand Johannes Post als besonders prägend. Auf die dadurch ausgelöste Wut reagierte er mit der Entwicklung seiner „Schnittbilder“. Dabei zersägt er Objekte wie Laptops, Möbel oder sogar ein Klavier horizontal in zehn Zentimeter dicke Scheiben und scannt diese Stück für Stück ein. Perfektion ist dabei nicht sein Ziel – ihm geht es um den performativen Akt des Zerlegens. „Ich habe eine gewisse Freude daran, Konventionen zu ignorieren oder auch bewusst zu brechen […]. Ich stoße den Leuten gerne vor den Kopf“, so der Fotograf und Medienkünstler.
Ulrike Schröter: Bildhauerei mit der Nähmaschine
Bildhauerin Ulrike Schröter nutzt die Nähmaschine als künstlerisches Werkzeug und erschafft mit ihr abstrakte oder figürliche Zeichnungen auf Stoff. Ihre Textilien nehmen körperhafte Formen an und wachsen während des Entstehungsprozesses in den Raum hinein. „Durch meine Eingriffe in das Material entstehen Formate, Abformungen, Hüllen – ein Spiel von Figur und Raum“, beschreibt sie ihre Kunst. Im Filmportrait spricht sie unter anderem über die Bedeutung des Begriffs „Transformation“ für ihre Kunst und den Einfluss der Mutterschaft auf ihre künstlerische Arbeitsweise.
Mehr über die portraitierten Künstler*innen erfahren Sie auf dem YouTube-Kanal der c/o-Künstler*innenförderung www.youtube.com/cokunstmg oder auf der Website www.co-mg.de/filmportraits/
Die Filmportraits wurden produziert mit freundlicher Unterstützung der NEW AG.