
Krefeld. 8787 Verkehrsunfälle gab es im letzten Jahr auf Krefelds Straßen – 827 davon mit Verletzten. Eine Fußgängerin verstarb im Krankenhaus nach einem Zusammenstoß mit einem Pkw auf der Dohmenstraße. Verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Unfälle um 395 gestiegen. Mit 983 Verletzten sind 45 Menschen weniger zu Schaden gekommen als im Jahr davor. Leicht zugenommen hat die Zahl der verletzten Kinder: von 102 auf 105.
“Für uns ein Indiz, unsere Präventionsarbeit für Kinder weiterhin sehr ernst zu nehmen”, so Polizeirätin Julia Theis, Leiterin der Direktion Verkehr. “Auch 2024 sind unsere Programme, die auf die Gefahren im Straßenverkehr vorbereiten, sehr gut angenommen worden – darunter das Gehwegtraining im Kindergarten, die Verkehrspuppenbühne und die Radfahrausbildung für Grundschüler, Schulunterricht zum Thema ‘Dunkle Jahreszeit’ und weitere Infoveranstaltungen für Kinder und auch für deren Eltern.” An die etwas Älteren richtet sich der “Crash Kurs NRW”, im letzten Jahr in Krefeld an zehn Schulen durchgeführt mit insgesamt 726 Schülern im Führerschein-Alter: Bei der Veranstaltung berichten Unfallopfer, Rettungskräfte, Polizisten und andere Unfallbeteiligte von ihren Erlebnissen. “Gerade um Fahranfänger zu sensibilisieren, genügen uns Maßnahmen wie Geschwindigkeits- oder Alkoholkontrollen nicht”, so Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck. “Mit einer hochemotionalen Veranstaltung wie dem Crash Kurs erreichen wir die jungen Menschen auf einer viel eindringlicheren Ebene – und im Idealfall nicht erst, nachdem sie sich und andere bereits in Gefahr gebracht haben.” 2024 gab es 102 verletzte 18- bis 24-Jährige: 29 weniger als im Vorjahr. Für die im letzten Jahr verletzten Kinder und Senioren gilt: Die meisten von ihnen waren auf dem Fahrrad unterwegs. Insgesamt verunglückten auf Krefelds Straßen 336 Menschen auf dem Rad oder Pedelec (acht Prozent weniger als im Vorjahr). 78 von ihnen waren 65 Jahre oder älter. 35 Kinder waren unter den verletzten Fahrradfahrern.
Die meisten Verkehrsteilnehmer sind aber im Pkw verunglückt (392-mal), gefolgt von motorisierten Zweirädern (146-mal). Häufigster Fehler bei Unfällen mit Verletzten war – in 41 Prozent der Fälle – falsches Abbiegen. Unter den Verstößen, die schnell zu Unfällen führen können, ahndeten die Beamten am häufigsten die missbräuchliche Nutzung von elektronischen Geräten während der Fahrt: 1937-mal wurden abgelenkte Menschen aus dem Verkehr gezogen, bevor etwas passieren konnte.
Ein besonderes Augenmerk richtet das Verkehrskommissariat auf die Ermittlung von Unfallfluchten: Letztes Jahr waren dies 1930 Fälle, davon 80 mit Verletzten. Wer sich nach einem Verkehrsunfall vom Unfallort entfernt, begeht eine Straftat, und die Opfer bleiben oft auf einem hohen Schaden sitzen. “Deshalb setzen unsere Ermittler alles daran, den Unfallverursacher ausfindig zu machen”, so Julia Theis. “Bei Unfallflucht mit Verletzten liegt unsere Aufklärungsquote bei 75 Prozent, Tendenz steigend.”
Die vollständigen Daten und Fakten zur Verkehrsunfall-Statistik finden Sie hier: https://krefeld.polizei.nrw/sites/default/files/2025-03/handout-2024-vu-statistik-final.pdf (ots)