Die Akteure des Quartiers am Bleichpfad zeigen einige der Plakate und Materialien, mit denen die Kinder zum Internationalen Tag der Kinderrechte auf ihre Rechte aufmerksam machen möchten (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof)
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Krefeld. Am 20. November ist der internationale Tag der Kinderrechte – der Tag, an dem 1989 die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde. Politiker und Experten fast aller Staaten der Welt haben einen Vertrag über die Kinderrechte geschlossen. Wie viele Kinder in Deutschland und auf der ganzen Welt setzen sich auch die Mädchen und Jungen des Krefelder Sozialraums Bleichpfad/Wiedstraße für ihre Kinderrechte ein und feiern den Tag mit verschiedenen Aktionen. Erstmals finden diese Einrichtungsübergreifend statt. Alle machten sich schon seit einiger Zeit Gedanken zum Thema Kinderrechte und zeigen nun auf unterschiedliche Art und Weise ihre Vorstellungen, Wünsche und Botschaften. Im Rahmen der Elternarbeit sind auch die Eltern bei den Aktionen mit einbezogen.

Bunte Plakate und Bilder mit Kinderrechten bemalt

Zum Beispiel haben die Kinder bunte Plakate und Bilder gemalt, auf denen sie ihre Rechte formulieren. Noch bis 30. November sind diese im gesamten Sozialraum an Straßenlaternen und Zäunen unter anderem im Park Kaiser-Friedrich-Hain und an der Felbelstraße angebracht. So zeigen die Kinder ihre Wünsche und Gedanken der Öffentlichkeit und wollen die Betrachter zum Nachdenken anregen. Die Plakataktion ist ein Ergebnis wochenlanger Beschäftigung mit den Kindern im Familienzentrum Steckendorfer Straße, der Grundschule und Kita Felbelstraße, der OGS Fliegenpilz des Kinderschutzbundes, im Jugendzentrum Cafe Oje und im Katholischen Forum. Das Projekt wird koordinierend begleitet von Aylin Okyar-Köpke, Fachkraft für präventive Sozialraumarbeit im Fachbereich Jugendhilfe. Die Stadt Krefeld unterstützt die Arbeit zudem finanziell.

Neben der Plakataktion gab und gibt es allerlei unterschiedliche Aktivitäten rund um die Kinderrechte. Die OGS Fliegenpilz initiierte einen Kinderschutzparcours in der Turnhalle: Spielerisch in Bewegung wurden die Kinder in Kleingruppen durch den Parcours geführt. Dabei ging es um die Kinderrechte in Bezug zu Nähe und Distanz, Gewalt sowie um Anregungen, wo man sich gegebenenfalls Hilfe holen kann. Ein Gruppenangebot zum Thema bot Diplom Kunsttherapeutin Katrin Petri unter dem Titel „Durchs Netz gefallen?”. Gerade in der Corona-Pandemie sind viele Kinder in Lebensbereichen wie Gesundheit, Familie, Wohnverhältnisse, soziale Netzwerke, Finanzen, digitale Medien und Homeschooling sprichwörtlich „Durch ein Netz gefallen”. Hierzu kam Erlebtes der Kinder zur Sprache. Anschließend wurden zukunftsorientierte Ideen und Wünsche der Kinder künstlerisch verarbeitet. Auch Schnüre und Fäden, aus denen zu Beginn gemeinsam ein Netz geknüpft wurde, verdeutlichen, dass die Menschen alle mit einander in Verbindung stehen. Alle Schulkinder und Erwachsene können es betrachten und darüber ins Gespräch kommen. Damit die beteiligten Kinder die Idee weitertragen können, wird das Werk abschließend fotografiert und allen die Bilder mit auf den Weg geben.

Neue Bücher zum Thema Kinderwelten

Um sein Recht auf Gesundheit ausüben zu können, muss man über Gesund- Erhaltung und über Krankheiten seines Körpers Bescheid wissen. In der OGS Fliegenpilz gab es Informationen und Dinge zum Ausprobieren und gemeinsamen Basteln zu den Themen Ohr, Nase und Bauch. Das Thema Kinderrechte hat die Grundschule Felbelstraße mit Materialien des UNICEF-Kinderhilfswerk in den Unterricht einbezogen. Im Jugendzentrum Cafe Oje wurden verschiedene Mal- und Gestaltungsangebote sowie neue Bücher zum Thema Kinderwelten vorgestellt und anschließend diskutiert. Im Familienzentrum Steckendorfer Straße wurden die Kinder gefragt, welche Vorstellungen sie zum Thema haben, welche Wünsche und Ideen. Auch hier ging es um Gesundheit und was es bedeuten kann: „Kinder sollen gesund leben, Geborgenheit finden und keine Not leiden müssen. Hierzu zeichneten die Kinder sich in Lebensgröße. Diese Selbstbildnisse werden später ausgestellt. Die Kommentare der Kinder zu ihren Rechten wurden von den Erwachsenen in Sprechblasen festgehalten, laminiert und rund um den Spielplatz aufgehängt. Am bundesweiten Vorlesetag haben Eltern den Kindern zum Thema vorgelesen.

In den Gruppen der Kita Felbelstraße wurde zudem das Hänsel+Gretel Projekt „Starke Kinder Kiste” der Deutschen Kinderschutzstiftung eingesetzt. Zuvor wurde das Kita-Personal im Einsatz der Starke-Kinder-Kiste geschult, die der Kita nun zur „kindlichen Sexualpädagogik und -prävention” für zwölf Wochen zur Verfügung steht. Dabei geht es um das „Recht auf Selbstbestimmung”.

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